Häufige Fragen

Fachinfos und Organisatorisches

Was ist der fachlich-therapeutische Hintergrund der Figurenspieltherapie?

Eine allgemeinverständliche Erläuterung befindet sich auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Therapeutisches Puppenspiel, die ich hier mit freundlicher Erlaubnis wiedergebe:
»Therapeutisches Puppenspiel bezeichnet ein therapeutisches Angebot für Kinder, Jugendliche (und modifiziert auch für Erwachsene) mit Entwicklungsproblemen unterschiedlicher Genese.
Das therapeutische Puppenspiel orientiert sich an der Theorie der analytischen Psychologie nach C.G. Jung und versteht sich als Angebot innerhalb der psychotherapeutischen Ansätze von Psychodrama, Kunsttherapie sowie Gestalttherapie. Es fokussiert die bei Kindern angewandte spieltherapeutische Intervention auf das Medium Puppenspiel.
Mögliche Inhalte sind die Arbeit an der Identifikation (Herstellen einer »inneren« Figur) sowie spielerische Interaktion als Ausdrucksmöglichkeit subjektiv erlebten Alltags durch Rollentausch, Konflikt-“Übung” usw. mit dem Ziel eines progressiven Verlaufs zu Stabilität und Individuation. Die Spiel-Kontakte mit dem Kind werden eng verknüpft mit begleitenden Elterngesprächen (bestenfalls natürlich auch hier durch Therapie bzw. Familientherapie), um die zunächst nicht immer nachvollziehbare Situation des Kindes anhand der gespielten Symbolik gemeinsam zu entschlüsseln und um den Eltern Handlungsalternativen und Unterstützung im Umgang mit ihrem Kind zu ermöglichen.«

Wie läuft eine Therapiestunde ab?

  • Eine Therapiestunde dauert 60 Minuten. Sie findet in der Regel einmal in der Woche statt.
  • Zu Beginn der Therapie findet ein ausführliches Beratungsgespräch mit den Eltern, einem Elternteil oder einer Bezugsperson statt. Hier stellen die Eltern bzw. die Bezugsperson das Kind vor und legen gemeinsam mit mir die Ziele der Therapie fest.
  • Die Therapiedauer ist je nach Ausgangssituation und -hintergrund sehr individuell. Manchmal genügen wenige Stunden, manchmal erstreckt es sich auch auf einen längeren Zeitraum. In der Regel lässt sich ein ungefährer Zeitrahmen nach einer ersten gemeinsamen Sitzung abschätzen.
  • Ich prüfe die Wirksamkeit der Arbeit mit dem Kind selbstkritisch und stehe im engen Austausch mit den Eltern bzw. der Begleitperson.

Wie sind die Kosten?

  • Die Figurenspieltherapie ist in Deutschland keine Krankenkassenleistung, d.h. die Kosten müssen in der Regel von Ihnen selbst übernommen werden. Manche Kassen beteiligen sich jedoch an Teilen der anfallende Gebühren für Heilpraktiker für Psychotherapie. Klären Sie das ggf. bitte vorab mit Ihrer Krankenkasse.
  • Eine Therapieeinheit (60 Minuten) kostet 70 Euro. (Es fällt keine MwSt. an, weil: Umsatzsteuerbefreiung für heilende Berufe.)
    Gerne kann ihr Kind die von ihm gestaltete Figur nach der Stunde mitnehmen. Für das Material berechne ich pauschal 5 Euro je Figur.

Was ist, wenn ich einen Termin absagen muss?

Sollten Sie oder Ihr Kind einmal verhindert sein, sagen Sie Ihren Termin bitte mindestens 24 Stunden im Voraus ab.
Nicht rechtzeitig abgesagte Termine muss ich mit einer Ausfallgebühr in Rechnung stellen.

Wo finde ich tiefergehende Infos zur Figurenspieltherapie?

  • Z.B. bei der Deutschen Gesellschaft für Therapeutisches Puppenspiel:
    Deren Homepage richtet sich zwar vorrangig an Therapeutinnen und Therapeuten, wer tiefer ins Thema einsteigen will, findet hier dennoch auch für interessierte Laien einige hilfreiche Infos.
    www.dgtp.de
  • Im Buchhandel

Gudrun Gauda: Königskinder und Drachen
Handbuch des Therapeutischen Puppenspiels. Books on Demand GmbH, Norderstedt 2016
“Therapeutisches Puppenspiel wird hier als Methode vorgestellt, mit der auch “sprachlose” Menschen ihre Geschichte auf der Puppenbühne mit Hilfe des Therapeuten erzählen können. Für Praktiker aller heilpädagogischen und psychotherapeutischen Arbeitsbereiche bietet das Buch eine vertiefte theoretische Einführung und eine umfassende Darstellung der praktischen Arbeitsmöglichkeiten von der erforderlichen Ausstattung bis zur möglichen Vorgehensweisen mit Kindern und Erwachsenen. Viele Beispiele aus der kindertherapeutischen Arbeit mit zahlreichen Abbildungen veranschaulichen die Methode.”
Link zum Buch

Gudrun Gauda und André Zirnsak: Wege aus dem Labyrinth
Figurenspiel mit autistischen Kindern. Books on Demand GmbH, Norderstedt 2014
“Figurenspiel mit autistischen Kindern galt lange als unmögliches Unterfangen. Die Autoren zeigen jedoch deutlich auf, dass viele Kinder mit Störungen aus den Autismus-Spektrum nicht nur in der Lage dazu sind, wenn sie an der richtigen Stelle ihrer Spielentwicklung abgeholt werden, sondern dass sie durch das Spiel auch eine starke emotionale Entlastung erfahren können und ebenso wie nicht autistische Kinder ihre meist belastenden Alltagserfahrungen spielerisch bearbeiten und bewältigen.”
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Gudrun Gauda: Traumatherapie und Puppenspiel
Wie Dornröschen sich selbst erlöste. Books on Demand GmbH, Norderstedt 2008
“Anhand der Fallgeschichte eines schwer traumatisierten Kindes wird der idealtypische Verlauf einer erfolgreichen Traumatherapie aufgezeigt. Dabei wird der besondere Stellenwert des therapeutischen Puppenspiels in dieser Arbeit deutlich gemacht und der Unterschied zur Puppenspieltherapie mit nicht traumatisierten Kindern betont. Da alle an der Therapie Beteiligten eine eigene Stimme bekommen, wird der Prozess besonders lebendig und anschaulich.”
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